m.s. Cobra in Kallo op Kaai 1209

MS Cobra in Kallo am Kai 1209

„Setz das Auto eben neben das Roof, wo du jetzt stehst, kommt gleich ein Kran.“ Kurz danach fährt der Koloss seine Stempel aus. Ein Stapel Kopfholz hängt schon in der Schlinge. Dockarbeiter klettern nach unten. Die Jungs öffnen die Cobra. Aus einem Schuppen werden schon 22 Tonnen schwere Stahlrollen angereicht. Der große Liebherr Kran hievt sie jeweils zu zweit in den Laderaum. Antwerpen, allez vooruit!

„In diesen Zeiten braucht man einen Befrachter wie Nautica, der Auswahl bietet, einen verlässlichen Namen in der Verladebranche hat und eine gute Planung für die Schiffsführer bietet! Abgesprochen war, um 9 Uhr anzufangen, und die ersten Rollen hängen pünktlich am Kran. Für die Fahrzeit zwischen den Verladestellen beeilen wir uns immer. Kunden bekommen Service, effizienter geht’s nicht“, so Henk Drost.

Vor zwanzig Jahren charterte Nautica die Cobra für eine erste Fahrt. Dass sie Wort hielten, gefiel dem Auftraggeber, und Henk gehörte drei Jahre später zur festen Nautica-Flotte. Steine oder Schrott, ein Schiff ist zum Geldverdienen, das ist auch der Grund, warum er immer probiert, die Fracht etwas zu „erhöhen. „Vielleicht bin ich ein …, aber verlange auch viel von mir selbst! Man ist schließlich ein Kaufmann und muss ein gutes Resultat einfahren. Wenn der Kunde den Angebotspreis nicht akzeptiert, ok, aber von Konkurrenz unter Kollegen werde ich echt sauer! Manchmal weiß man eben vom Markt, dass mehr drin wäre.”

Wenn er ja sagt, meint er ja. Etwas tiefer laden als sonst, wenn gut bezahlt wird, ist für ihn eine Herausforderung. Henk verkauft sein Unternehmen, aber nicht seine Seele!

Auf dem Wasser geboren (inzwischen 52 Jahre alt), hat er sein Fach auf dem Schiff seiner Eltern und 1986 bei seinem Schwiegervater auf einem Containerschiff an Deck gelernt. 1990 startet er mit seiner Lebensgefährtin, einer Dortmunderin, auf eigene Rechnung. Seit 2007 fährt er auf einem in Orsova gebauten 110-Meter-Schiff. Conny wohnt an Land, kümmert sich um die Familie, ist Gastmutter für 5 Kinder, erledigt die Buchhaltung und fährt jedes Wochenende viele Kilometer, um an Bord zu gelangen. Sohn Patrick ist bereits Steuermann auf der MS Cobra.

Was machst du in deiner Freizeit?
Freizeit? Fahren ist ein einziges Hobby, zu Hause ein bisschen im Garten arbeiten, etwas lesen oder mal auswärts essen. Ich bin praktisch ständig an Bord und ja: Wenn wir irgendwo eine Dönerbude sehen, gehe ich mit den Jungs auf Entdeckungstour.

Würdest du dich wieder für das Fahren entscheiden?
„Sicher, aber dann besser vorbereitet und etwas älter als mit 16 Jahren. Man lernt und wird selbständiger Unternehmer, das bedeutet Freiheit, solange man seine Verpflichtungen erfüllen kann und vielleicht ein bisschen Plus erzielt. Erst dann macht es richtig Spaß. In den letzten zwei Jahren läuft es gut, davor saßen wir in der Krise. Es ging ums Überleben. Glück musst Du mit beiden Händen greifen, es kommt nicht von selbst.“